Ein Maschinengewehr, kurz MG, ist eine vollautomatische einläufige Schnellfeuerwaffe, die Geschosse in Serie verfeuert und sich nach der Schussabgabe entweder durch den eigenen Gasdruck, durch Rückstoß oder mit Hilfe eines Motors (z. B. Elektromotors) selbst wieder lädt. MGs verschießen im Gegensatz zu Maschinenpistolen Gewehrmunition.
Die Definition ab welchem Kaliber eine automatische Waffe als Maschinenkanone (oder Maschinengeschütz) bezeichnet wird, ist von Land zu Land unterschiedlich. In Deutschland liegt die Grenze bei 20 mm. Automatische Waffen unterhalb 20 mm sind Maschinengewehre.
Besondere Bedeutung hat dabei die Zuführung der geeigneten Munition, um eine hohe Feuergeschwindigkeit zu ermöglichen. Der Einsatz von Maschinengewehren hat gegenüber einer Schützenlinie den Vorteil der erhöhten Trefferfähigkeit, die unabhängig von persönlichen Fehlern der Schützen ist.
Modelltypen [Bearbeiten]
Verschiedene Gewehre werden in leichte, mittlere und schwere Modelle unterteilt. Das leichte MG ist oft eine Variante gängiger Sturmgewehre gleichen Kalibers, die mit schwererem – oft leicht austauschbarem – Lauf und Zweibein ausgestattet sind. Das mittlere MG – auch Mehrzweck-MG – basiert nicht auf einem Sturmgewehr, sondern stellt in der Regel eine eigene Entwicklung dar. In diesen Waffen werden ggf. längere Patronen mit größerem Kaliber als in Sturmgewehren verwendet. Ein weiteres Hauptmerkmal für mittlere MGs ist die Munitionszuführung durch Gurte, um ein effektives Dauerfeuer führen zu können. Mehrzweck-MGs können sowohl auf einem Zweibein als auch auf einer Lafette eingesetzt werden. Schwere MGs werden überwiegend auf Lafetten eingesetzt und können Dauerfeuer schießen. Zur Bewaffnung von z. B. Flugzeugen, Hubschraubern oder Panzern werden mittlere und schwere MGs eingesetzt.
Einsatz und Bedeutung [Bearbeiten]
In Kampfhandlungen werden Maschinengewehre hauptsächlich dazu verwendet, Unterstützungsfeuer zu geben und die Aktionen des Gegners zu unterdrücken. (Feuerschutz – Sperrfeuer).
Die Einführung des Maschinengewehrs führte zur Industrialisierung des Todes im Kriege; die idealisierende Darstellung des Kampfes Mann gegen Mann war überholt. Die blutigen Stellungsgefechte im ersten Weltkrieg waren auf den beidseitigen MG-Einsatz zurückzuführen. Im Ersten Weltkrieg verblutete eine ganze Generation im Maschinengewehrfeuer, weil Generäle noch immer Sturmangriffe befahlen (Langemarck), die im Kugelhagel zusammenbrachen. Strategie und Taktik der Kriegsführung änderten sich grundlegend. Durch das Kreuzfeuer mit Maschinengewehren an der langgezogenen Front brachen die meisten Angriffe schnell in einem Meer aus Blut zusammen.
Geschichte [Bearbeiten]
Richard Gatling wurde mit seiner Gatling Gun bekannt, dem ersten wirklich funktionierenden Maschinengewehr. Im Jahr 1865 patentierte er den Entwurf für eine sechsläufige Waffe, die in der Lage war, für damalige Verhältnisse unglaubliche 200 Schuss pro Minute zu verschießen, und in verbesserter Form im Amerikanischen Bürgerkrieg zu begrenztem Einsatz kam.
1885 präsentierte Hiram Maxim das erste Maschinengewehr (die so genannte automatische Mitrailleuse), bei dem der Rückstoß eines Schusses genutzt wurde, um die leere Patronenhülse auszuwerfen, die Feder zu spannen und eine neue Patrone in die Kammer zu laden (Rückstoßlader). In den britischen Kolonialkriegen in Afrika bewährte sich das Maxim-MG, sodass alle Militärmächte um die Jahrhundertwende das MG einführten. Andere Konstrukteure, John Moses Browning mit seinem Colt Modell 1895, Benjamin Hotchkiss auf der Basis der Erfindung des Österreichers Baron A. Odkolek, Colonel Isaac Lewis und andere entwickelten Maschinengewehre als Gasdrucklader. Hierbei wird über eine Bohrung im Lauf ein Teil des Gasdrucks beim Schuss abgezweigt, um die o. g. Funktionen zu betätigen. Eine dritte Variante waren die Waffen mit verzögertem Masseverschluss von Schwarzlose, welche sich jedoch am Anfang nicht bewährten, da die Verriegelung nicht starr war und die Läufe zur Verminderung des Restdruckes kurz sein mussten, da sonst Funktionsprobleme auftraten.
Die Probleme der Waffen mit verzögertem Masseverschluss wurden erst gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gelöst (MG 45, CETME, G3, SIG 510, SIG 710, Franz. AA 52), indem im vorderen Teil des Patronenlagers Entlastungsrillen eingefräst wurden. Dadurch wurden Hülsenreißer vermieden, da der Gasdruck auf die sich verjüngende Innen- und Außenfläche der Hülse ausgeglichen wurde.
Auf einem gänzlich anderen Prinzip funktioniert das dänische Madsen-MG. Im Gegensatz zu den oben genannten Konstruktionen bewegt sich der Verschluss nicht parallel zur Laufachse, sondern er klappt nach unten zur Patronenzufuhr und nach oben zum Auswerfen der Hülse. Zufuhr und Auswerfen bewirken Hebel, welche durch den Rücklauf des Systems betätigt werden. Das Madsen-MG ist vom Peabody-Martini-System abgeleitet. Die russische Kavallerie erhielt bereits 1904 in Dänemark hergestellte leichte Madsen-Maschinengewehre.
Im Ersten Weltkrieg stellte das Deutsche Reich Maschinengewehr-Abteilungen mit der ursprünglich wassergekühlten MG 08 auf, welches ab Lafette geschossen wurde. Schon nach kurzer Zeit wurde es jedoch durch das MG 08/15 ergänzt, welches einen hölzernen Gewehrkolben und eine Zweibeinstütze hatte. Die Funktion war gleich wie beim MG 08, es war jedoch leichter gebaut und für den beweglichen Einsatz gedacht. Es verschoss wie das MG 08 die gegurtete Gewehrpatrone Kaliber 7.92 mm. Das MG 08/15 konnte auch auf die MG-Lafette aufgesetzt werden, war aber auf dem ursprünglichen Zweibein wesentlich ungenauer.
Das Maschinengewehr der französischen Armee war ein luftgekühlter Gasdrucklader Hotchkiss M1914 im Kaliber 8 mm Lebel. Die Patronenzufuhr erfolgte durch Ladestreifen. Das leichte Maschinengewehr Chauchat Mod. 1915 verschoss die gleiche Patrone aus einem bananenförmigen Magazin. Es war ein Rückstoßlader und hatte eine Kadenz von etwas weniger als 400 Schuss/min. Abgesehen von dem enormen Vorteil, dass es das erste Maschinengewehr war, das von einem einzelnen Soldaten leicht getragen werden konnte, war es wegen seiner phänomenalen Ungenauigkeit und Unzuverlässigkeit berüchtigt.
Das englische schwere Maschinengewehr Vickers entsprach in der Funktion dem Maxim, im Gegensatz zu diesem knickt der Kniegelenkverschluss jedoch nach oben, was eine schlankere Bauweise erlaubt. Als leichtes Maschinengewehr setzten die Briten den luftgekühlten Gasdrucklader Lewis ein. Dieser hatte ein oben aufgesetztes Tellermagazin mit 47 kreisförmig angeordneten Patronen.
Die US-amerikanischen Maschinengewehre Mod 1917 von Browning kamen im ersten Weltkrieg nur sporadisch zum Einsatz, die US-Truppen waren mit französischen und britischen MGs im US-Kaliber .30 M1 ausgerüstet.
Die USA kopierten die bei Kriegsende erbeutete Patrone einer Panzerbüchse der Firma Mauser, konstruierten sie auf Zollmaß um und schufen dafür das überschwere MG M2 (siehe Artikel M2HB), im Kaliber .50 oder 12,7 mm, das bis heute mehr oder weniger weiterentwickelt weltweit in Gebrauch ist.
Dieses Browning-MG entspricht in der Funktionsweise dem kleineren wassergekühlten MG Mod. 1917 im Kaliber .30 und seiner luftgekühlten Variante 1919. Alle diese Waffen sind Rückstoßlader mit Gurtzufuhr. Das amerikanische leichte Maschinengewehr Browning Automatic Rifle BAR Mod 1918 ist ein Gasdrucklader mit einem 20 Schuss-Kastenmagazin.
Alle amerikanischen Browningwaffen waren noch im Koreakrieg im Einsatz.
Die hergebrachte Unterteilung in leichte und schwere Maschinengewehre wurde bei der deutschen Wehrmacht mit der Einführung des MG 34 hinfällig. Dieses diente als Universal-MG, das wahlweise mit Zweibein oder auf der Dreibeinlafette zum Einsatz kam. Obwohl sehr leistungsfähig, war das MG 34 wegen seiner vielen Dreh- und Frästeile sehr fertigungs- und kostenaufwendig sowie verschmutzungs- und kälteempfindlich. Diese Nachteile wurden durch eine radikale Neukonstruktion behoben: Das MG 42, bis heute unerreicht in Sachen Einfachheit, Robustheit, Funktionssicherheit unter allen Bedingungen und geringem Fertigungsaufwand. Erstmalig wurde die Technik des Prägens und Stanzens von Waffenteilen in großem Umfang eingesetzt. Hinzu kam der rollengestützte Verschluss, der eine Feuergeschwindigkeit von 1.500 Schuss/min ermöglichte. In der Praxis wurde die Feuergeschwindigkeit auf 1.200 Schuss/min. gesenkt, um Rohrverschleiß und Munitionsverbrauch in Grenzen zu halten. Diese Waffe wurde in einer Fabrik konstruiert, die Bürolampen herstellte (Dr. Grunow, Doebeln).
Das Standard-Maschinengewehr der deutschen Bundeswehr ist heutzutage das MG3, eine direkte Weiterentwicklung des MG42 der Wehrmacht (mit ca. 1.200/700 Schuss/min). Dieses ist luftgekühlt und wird wie das MG42 hauptsächlich in Blechprägetechnik hergestellt.
Auch sogenannte Miniguns zählen ebenfalls zu Maschinengewehren. Sie werden vorwiegend stationär in Fahr- und Flugzeugen, sowie auf Schiffen und festen Stationen an Land montiert und werden primär zur Bekämpfung von ungepanzerten sowie leicht gepanzerten Zielen eingesetzt. Miniguns sind kleinere Versionen der Gatling-Geschütze und funktionieren nach dem von Richard Gatling entwickelten Prinzip der (im Falle der M134) sechs sich drehenden Läufe, was eine bessere Kühlung und somit eine gesteigerte Feuerrate (6.000 Schuss/min.) ermöglicht. Obwohl es mobile Versionen gibt, welche von Infanteristen auf einem Dreibein aufgestellt werden können, sind Miniguns aufgrund ihres hohen Gewichts – für den Betrieb wird zusätzlich ein Stromgeneratator benötigt, welcher die Läufe zum Drehen bringt – und des enormen Munitionsverbrauchs (bei Dauerfeuer reicht die Munition für maximal 20–30 Sekunden) für Fußtruppen ungeeignet. Das Gewicht von insgesamt circa 80 Kilogramm und die kurze Feuerdauer sind für den Kampfeinsatz unpraktisch. Entgegen der Annahme, welche in manchen Filmen (z. B. Predator) und Computerspielen (z. B. Quake) suggeriert wird, ist es einem einzelnem Menschen aufgrund des gewaltigen Rückstoßes nicht möglich, eine Minigun freihändig abzufeuern.
Siehe auch: M60 Maschinengewehr
Flugzeug-Bordwaffen [Bearbeiten]
Im Ersten Weltkrieg wurden Maschinengewehre erstmals als Flugzeug-Bordwaffen eingesetzt. Auf deutscher Seite kamen dabei modifizierte MG 08 bzw. später MG 08/15 zum Einsatz. Die Modifikationen bestanden darin, dass man den Wassermantel durchlöcherte, da die Kühlung durch den Fahrtwind ausreichte. Interessant ist hierbei auch das zunächst nur von den Deutschen eingeführte Prinzip der mithilfe eines Unterbrechergetriebes durch den Propeller feuernden MGs. Die Alliierten bezeichneten diese MG oft als Spandau MG, diese Bezeichnung ist aber falsch. Spandau stand zwar auf den meisten dieser MG, jedoch nur, da einer der größten Hersteller, die Preußische Gewehrmanufaktur, sie in Spandau produzierte. Bei Jagdflugzeugen wurden meist zwei dieser MG starr oberhalb des Motors angeordnet. Vor allem in beweglicher Installation wurde auch das Parabellum MG verwendet.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges verwendeten alle Mächte kleinkalibrige MGs (7,5–7,92 mm) in ihren Flugzeugen. Wegen zu geringer Durchschlagskraft und Reichweite wurden diese bald durch überschwere MGs (12,7–13,2 mm) oder Maschinenkanonen größeren Kalibers abgelöst.
Literatur [Bearbeiten]
- F. W. A. Hobart: Das Maschinengewehr – Die Geschichte einer vollautomatischen Waffe, Motorbuch Verlag, ISBN 3-87943-277-5
- Daniel B. Musgrave: Deutsche Maschinengewehre, Motorbuch Verlag, ISBN 3-61301-653-2
- Eugen A. Lisewski: Deutsche Maschinengewehre im Einsatz MG 01 bis MG 42, Podzun-Pallas Verlag, ISBN 3-79090-681-6
Weblinks [Bearbeiten]
- http://www.waffenhq.de/specials/mg-liste.html Übersicht über alle MGs bis 20 mm
- http://science.howstuffworks.com/machine-gun.htm How Machine Guns Work (engl.)
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